Den alten Fahrradrahmen abbeizen oder mit feinem Sand strahlen lassen. Sandstrahlen geht schneller, kostet ca. 10 DM, bringt aber auch Kerben in den Rahmen, womit die Dauerfestigkeit sinkt. Trotzdem hat meiner schon über 4000 km gehalten. Als Alternative zum Sandstrahlen bietet sich Glas- oder Kugelstrahlen an, wenn man denn einen Betrieb kennt, der so etwas durchführt! Nach dem Bau kann man den Rahmen Kugelstrahlen lassen, daß erhöht die Dauerfestigkeit , da in die Oberfläche Druckeigenspannungen eingebracht werden. Lax gesagt hassen Risse aber Druckspannungen, diese bieten zuviel Ausbreitungswiderstand. Und Risse fangen in der Regel an der Oberfläche an ihr Unwesen zu treiben.
Unter- und Oberrohr im Tretlagerbereich und an der Sattelmuffe mit der Flex vom Rahmen trennen. Die Tretlagermuffe glattschleifen, bis die Muffe des Unterrohres nicht mehr übersteht.
Mit den Ellipsenschablonen (s. u.) die Ovalisierungsmatrizen für die Rohre herstellen. Der Übergang zwischen Kreisquerschnitt und Oval ist ungefähr ca. 150 mm lang. Hierfür kann Kieferkantholz verwendet werden, z.B. 10060 oder Hartholz, wenn mehrere Rahmen hergestellt werden. Kiefer hält nicht sehr lange. Gleich auch aus Kantholz Klemmbacken für 28-er und 50-er Rohr herstellen. Diese werden zum Spannen während des Bearbeitens benötigt.
Das Hauptrohr bei 177 cm Körpergröße auf ca. 1000 mm ablängen. Lieber 100 mm mehr Rohr als 10 zu wenig. An einem Ende das Rohr ovalisieren bis die Ellipse 40 mm hoch ist. Achtung, es federt zurück. Die Mittellinie in der Aufsicht anzeichnen. Einen Anfang der Abwicklung an die obere Mittellinie anlegen und festkleben, herumlegen und festkleben. Mit einem Stift (Folie, Edding o.ä.) die Kante anzeichnen. Schablone abnehmen und mit der Flex grob an der Linie langflexen und mit einer Halbrundfeile fertigbearbeiten. Eine Nase muß ca. 10 mm länger sein, als auf der Schablone. Sie wird hochgebogen und deckt das Loch des alten Unterrohres ab. Die Lötspalte sind erfahrungsgemäß dann unkritisch, wenn ein 1-er Bohrer nicht mehr durchpaßt, richtig gut aber erst dann, wenn der Spalt 3/10 mm groß ist! Stand 9.1.95: Achtung, bei mir reißt gerade diese Lotnaht. Ich habe sie seit fast einem Jahr unter Kontrolle. Bisher war es nur ein Verdacht auf einen stationären Lackriß, 2 cm lang. Jetzt ist der Riß innerhalb eines Monats auf 5 cm gewachsen und klafft etwas auf. Ich habe die Stelle einfach übergeschweißt, nachdem Farbe und Lot enfernt wurden. Bis jetzt (Dez. 2k) hat sie gehalten.
Das Hauptrohr an den Hinterbau anlöten. Dabei darauf achten, daß zwischen Kettenstreben und Rohr ein Winkel (unten gemessen) von ca. 184 besteht und die Mitten von Hauptrohr, Tretlager und Ausfallenden von oben gesehen eine Linie bilden. Hierfür eignet sich ein langer Tisch mit gerader Kante. Der Rahmen wird darauf aufgebockt und vor dem Löten ausgerichtet und festgespannt
Die Maße gelten dafür, daß die Sitzstreben losgelötet werden und der Winkel zwischen Ketten- und Sitzstreben deutlich verkleinert wird! Sonst stehen die Sitzstreben nahezu senkrecht, waß eine flache Sitzposition ebenso wie die Montage eines normalen Gepäckträgers vereitelt.
Das Strebenrohr (2-3) einpassen. Das untere Ende des Strebenrohres läßt sich gut mit Pappschleifringen, die auf Gummizylindern aufgeklemmt werden und ca. einen 45-er Durchmesser haben, bearbeiten. Mit diesen Schleifzylindern können auch die Ovalisierungsmatrizen endbehandelt werden. Für das obere Ende passen in der Regel normale Halbrundfeilen fast genau. Und nun wieder löten.