Auch Schimano hat inzwischen (Frühjahr 2000) mehrere Nabendynamos im Program. 2005 wird's dann endlich undurchsichtig aufgrund der Modellvielfalt. Elektrisch sollten innerhalb der Gruppen die Unterschiede vernachlässigbar sein.
Bei den ersten Modellen HB-NX10 und HB-NX30 wird ein Schalter (SW-NX10) für die Montage am Lenker mitgeliefert. Dieser hat ein nettes Innenleben. Der Autor hat noch nie so viel ,,sinnlose`` diskrete Elektronik auf einem Haufen gesehen (vgl. Bild 2.32) und hoffentlich das Schaltbild richtig zurück gelesen.
Funktionsanalyse des Schaltbildes:
Shimano war wohl eine entsprechende Z-Diode zu teuer. Was aber auch sein kann: In Japan sind nach Schilderungen von europäischen Radfahrern, die eine Zeit lang in Japan waren, Räder mit Frontscheinwerfer eher selten, dafür aber mit Rücklicht und Nabendyamo relativ häufig anzutreffen. Da kann man dann mit dem Schalter den HB-NX10 verwenden, ohne daß das Rücklicht durchbrennen wird.
Bild 2.45 gibt der Verlauf des Widerstandes und der Stromaufnahme des Schalters wieder. Die Meßwerte im Bereich über 7V können unterschiedlich ausfallen, da dort schon nennenswert Wärme in den Dioden freigesetzt wird und sich dann deren Kennwerte verändern.
Seit dem Frühjahr 2000 ist auch ein automatischer Schalter (SW-NX30) auf dem Markt. Dieser wird z.B. an der Bremsbolzenbohrung der Vorderradgabel montiert. Er kann mit einem Schiebeschalter in den Stellungen Aus, Ein und Automatik betrieben werden. Der nach unten gerichtete Sensor schaltet in der Position Automatik bei einer relativ vernünftigen Schwelle das Licht ein bzw. aus. Ob die Fettpackung des Schalters und die leicht aufbrechbare Ultraschallverschweißung sowie die Schraubenlöcher hinreichend wasserdicht sind wird sich mit der Zukunft zeigen, in der angedachten Positon ist auf jeden Fall häufig mit horizontalem Spritzwasser zu rechnen. Inzwischen sind im Bekanntenkreis jedenfalls mehrere SW-NX30 sowohl am HB-NX30 wie am SON mit durchgebrannten bzw. sogar ausgelöteten Leistungshalbleitern ausgefallen.
Die Spezifikation der Bauteile ist, soweit verfügbar, in der Tabelle 2.47 aufgeführt.
Baut. | Wert | Baut. | Wert | Baut. | Typ |
R1 | 270k | R10 | 100k | TR1, 3 | PNP ZY |
R2 | 5,6k | R12 | 1M | TR2, 4 | NPN BR |
R3 | 5,6k | FET1,2 | K2504 | ||
R4 | 10k | C1 | 47 µ/50V | ||
R5 | 270k | C2 | 1,2 nF | ZD1,2 | 6,8V |
R6 | 1k | C3 | 220 nF | D1 | D2 9H |
R7 | 10k | C4 | 22 µ/35V | D2 | |
R8 | 3,3k | ||||
R9 | 1,5 | J1 | 0 | CDS1 | LDR |
Die Schutzdioden ZD1 und ZD2 können sicherlich nicht überschüssige Leistung im nennenswerten Umfang verbraten, aber dafür ist dann der Spannungsabfall über den Widerstand R9, der via TR4 etc. die FET-Stufe beeinflußt.
An einem gebrauchten SW-NX30 gemessen ergeben sich folgende Erkenntnisse:
Das Schaltverhalten, nach Überspannung während der Fahrt abzuschalten und erst nach Stillstand wieder einzuschalten wird unabhängig von mehreren Benutzern angegeben (Quelle: de.rec.fahrrad, November 2000).