Elektrolumineszenz

Neben den Leuchtdioden gibt es noch eine zweite Lichtquelle die nahezu kalt bleibt: Elektrolumineszenz-Folien. Das sind Plattenkondensatoren (typ. 9,3pF/mm$^2$), deren Dielektrikum beim Anlegen einer Wechselspannung mit 1-2cd/m$^2$ aufleuchtet.

Neuere Folien liefern bis zu 86cd/m$^2$ bei 100V/0,09mA/cm$^2$ (MRC, Tel. 08166-684400). Aber selbst mit dieser hellen Leuchtdichte braucht man bei den mind. 2,5cd laut TA 14b für das Rücklicht ca. 0,03m$^2$, also ein mit z.B. 10cm$\times$30cm relativ große Fläche bei ca. 26mA@100V=2,6W. Dieser Leistungsbedarf ist inakzeptabel groß. Vielleicht läßt sich analog zu den Meßergebnissen der weißen LEDs mit verringerter Leistung die Lichtausbeute steigern, aber damit wird die Fläche schnell sehr groß.

Laut [He94] liegt das theoretische Maximum bei ca. 6lm/W. Typisch werden $U_{\mbox{\footnotesize SS}}\approx$100-400V bei 200-350Hz verwendet. Es muß eine Wechselspannung sein, da bei Gleichspannung das Elektrolyt degeneriert! Es gibt mehrere Möglichkeiten, diese Hochspannung am Fahrrad zu erzeugen.

Die Leuchtstoffe weisen in der Regel eine grün-cyan Lumineszenzfarbe auf, das deutet auf CdS oder kupferaktiviertes Zinksulfid als Elektrolyt hin. Es gibt aber auch rote und blaue Leuchtstoffe. Das wäre für Rücklichter zumindest eine Überlegung wert. Der physikalische Effekt der Elektrolumineszenz ist mit der Photolumineszenz vergleichbar [Hä68], welche bei Leuchtstoffröhren verwendet wird.



Unterabschnitte
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02