Steckverbindungen
Damit nicht alle die Fehler des Autors wiederholen. An Steckverbindungen am
Fahrrad sind folgende Ansprüche zu stellen:
- Korrosionsgeschützt:
- Salzwasser durch Streusalz bei gleichzeitiger
Spannungsdifferenz hat verheerende Wirkungen auf elektrische Kontakte
- Verpolungssicher:
- Bei der Fahrradelektrik nicht allzu wichtig, am
Ladegerät oder bei gleichzeitigen Einsatz im Modellbau aber
geldbeutelschonend
- Kurzschlußsicher:
- Der Sinn der Kurzschlußsicherheit wird jedem
einsichtig, dem schon mal in der Hosentasche eine Münze oder Schlüssel
einen Akkupack kurzgeschlossen hat. Mit den über 70A, die
Hochleistungszellen dann liefern, ist eindeutig nicht zu Spaßen!
- Zugentlastet:
- Gerade auf die Zugentlastung und den Kabelknickschutz
ist großen Wert zu legen. Die bei Modellbaupack weit verbreiteten
AMP-MateNLock/Tamiya-Stecker erfüllen beides nicht. Hier ist z.B. mit
Schrumpfschlauchhüllen eine provisorische, nicht dauerhafte Abhilfe
möglich.
Hier ist die Liste der vom Autor getesteten Steckverbindungen für die
Stromversorgung am Fahrrad:
- AMP-MateNLock/Tamiya:
- Ein, im Modellbau weit verbreitetes,
zweipoliges, kurzschluß- und verpolungssicheres Steckersystem. Es ist weder
wasserdicht noch -geschützt und die Kontakte biegen sich schnell auf, es folgen
Wackelkontakte. Die Kontaktfedern korrodieren am Fahrrad spätestens im
Winter.
- Cinch:
- Das Steckersystem aus dem HiFi-Bereich. Gibt es auch in mehr
oder minder vergoldet, verspricht korrosionsfest zu sein. Die gut
vergoldeten kann man sich bloß nicht leisten, die anderen taugen mechanisch
nichts.
- BNC:
- Werden in der Meß- bzw. Vernetzungstechnik (10base2) verwendet. Es
gibt vernickelte und versilberte Gehäuse; die Steckkontakte der Innenleiter
sind i.d.R. vergoldet. Kurzschlußsicher, Abzugsicher, Handschuhbedienbar
und Verpolungssicherheit sind gegeben. Bisher ist der zulässige Strom
unbekannt. Nur mit Rundkabeln anwendungssicher einzusetzen.
- Sub-D:
- Diese Stecker sind im Computerbereich weit verbreitet und zur
Zeit Favorit des Autors. Das System ist skalierbar. Bei der neunpoligen
Ausführung sind z.B. mit je 3 Plus und Minus der Batterie anschließbar,
ein Mittenabgriff und zwei weitere Kontakte bleiben noch für ein
Thermoelement zum Schnelladen des Akkupacks über. Die Stecker können pro
Kontakt ca. 1A ab und durch die Redundanz sollten sie zuverlässig sein.
Der Preis ist niedrig, sie sind kurzschluß- und verpolungssicher. Die
Steckergehäuse sind auch mit Fäustlingen bedienbar und ermöglichen
Knickschutz und Zugentlastung.
- Binder 719...:
- Diese (http://www.binder-connector.de) sind noch nicht von
mir am Fahrrad getestet. AFAIK von Schmidt beim SON XS-M verwendet,
bei jüngeren Versionen des GMC29s im Einsatz und von M. S. aus M. am Fahrrad im
Einsatz. Die vierpoligen Typen können gut auf zwei Polen das Schmidtkabel
aufnehmen, die Zugentlastung paßt beim Schmidt-Kabel hervorragend.
Es gibt sicher noch weitere Steckverbinder. Zum Beispiel gibt es von
Hirschmann nette wasserdichte für ,,nur`` ca. 10DM/Stecker bzw.
Buchse, aber man soll's ja nicht übertreiben.
Als Beispiel die Belegung eines Steckers für ein teilbares Fahrrad. Hier
wird ein 15-poliger SUB-D Stecker verwendet, der wie in Bild
U.1 wiedergegeben, verdrahtet wird.
Bild U.1:
Anschlußbelegung Flevo
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Irgendwo muß ich es ja für mich dokumentieren:=)
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02