Wo wir gerade dabei sind: So richtig alte Hydrostops sind mit Einschlagstutzen mit einem M5-Gewinde versehen. Erstens brechen diese gerne nach dem Einschlagen beim Festziehen schnell ab, zweitens sind sie kaum noch erhältlich. Hier bietet es sich an, einfach den Bremsgriff auf M6 aufzubohren.151 Vor dem Aufbohren der Löcher den Niet des Hebellagers aufbohren, Hebel entfernen und den Kolben rausnehmen. Dann das M5 mit einem 5er Boher aufbohren und mit einem M6 Gewindebohrer das Gewinde schneiden. Alles schön säubern und wieder Montieren. Das alte Niet durch eine Schraube mit einem bißchen Schaft im Griffbereich, z.B. DIN 912-M5xy ersetzen und mit einer selbstsichernden Mutter verschrauben.
Passende Dichtscheiben aus Kupfer gibt es im Hydraulikbedarf um die Ecke für wenige DM/10 Stk. Gleich davon mehr nehmen, da diese besonders bei Winkelstücken benötigt werden und die Mengenstaffelung des Preises sich schnell bemerkbar macht.
Die Winkelstücke sind relativ einfach herstellbar. Benötigt wird als nicht alltägliches eine kleine Drehbank und ein Hartlötgerät. Als Material neben den oben erwähnten Kupferdichtscheiben ein Einschlagstutzen, ein Stück Rundmaterial Durchmesser 10 mm, 10 mm lang (Messing) und eine Schraube M6, z.B. DIN 912-M625 aus V4A. Die Einzelteile sind im Bild 25 skizziert.
Die Schraube erhält zur besseren Entlüftung eine kleine Eindrehung. Aber bitte nicht auf dem kompletten Bereich des Winkeladapters, sonst wird man beim Positionieren der Dichtscheiben verrückt. Die Schraube sollte aus V4A (A70) sein, da erstens gammelfrei und zweitens fest wegen der Querschnittsschwächungen nach den Modifikationen.
Bei dem alten Einschlagstutzen wird einfach das Stück mit dem Gewinde abgesägt, der Rest wird plan gefeilt oder gedreht. Dann wird der auf das Rohrstückchen mit niedrigschmelzendem Silberlot (Messinglot hat eine zu hohe Arbeitstemperautur) aufgelötet.
Die Dichtkanten sollten schmal und flach sein. Je 0,25 mm in Breite und Höhe reichen aus.
Eine andere, weniger aufwendige, Lösung kommt von Joachim Murken aus Berlin: ,,Man nehme ein Stahlrohr 61, biege es zu einem 90-Grad-Winkel und schneide ein M6 Gewinde darauf. Dann spanne man das Röhrchen andersherum in den Schraubstock und weite das noch gewindelose Ende mit einem angespitzen 5 mm dicken Rundstahl durch kräftiges hämmern auf. Nun kann man ein M6 Gewinde hineinbohren. Wenn man jetzt in das eine Ende den M6 Anschlußstutzen von Magura hineindreht und das andere Ende in den Griff, nachdem man es mit Rohrdichtmittel oder Schraubenkleber versehen hat, hat man die ganze Geschichte auch mit einfachen Mitteln erledigt. Ich behaupte nicht, das dies die eleganteste Lösung ist, ich bin damit aber jahrelang problemlos gefahren.`` Eine Warnung von mir: Die restliche Wandstärke beträgt dann aber nur ca. 0,4-0,5 mm, die Gewinde sind wirklich sorgfältig und konzentrisch zu fertigen, besser wäre ein 61,5.