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Hydraulikbremsen

Vorerst sind hier nur Geometriedaten aufgeführt. Sinn ist es, daß nicht andere, wie ich, z.B. auf den kleinen Lenkerrohrdurchmesser der Sachs reinfallen.

Der Kolbendurchmesser ist $d_{\mbox{\footnotesize KG}}$, der Lenkerrohrdurchmesser $d_l$, der Abstand zwischen Drehpunkt und Zylinderachse $l_1$, der Abstand zwischen Drehpunkt und Hand-Angriffspunkt $l_2$ (Ich habe hier den Spalt zwischen Mittel- und Ringfinger und gewählt) und die Masse $m$ (ungefüllt/gefüllt).


Tabelle 7: Daten von Hydraulikbremsgebern
Modell $d_{\mbox{\footnotesize KG}}$ $l_1$ $l_2$ $d_l$ $m$
Magura (alt) 18,0 15 80 22-24 90/
Magura Renn 16,0 15 80 22-24 117/
Magura HS22 16,0 14 70 22 /160
Magura Raceline D 14,0        
Sachs Powerdisc 12,5 17 75 22,x 118/


Magura alt heißt hier ,,Magura Hydro Stop``: Niroschelle, Alukörper, bis ca. '94 gebaut.129

Die Daten der Nehmersysteme sind in der Tabelle 8 wiedergeben. Die Anzahl der Nehmersysteme (Kolben) ist $z$.


Tabelle 8: Daten von Hydraulikbremsnehmern
Modell $d_{\mbox{\footnotesize KN}}$ $z$ $m$
Magura (Alukolben) 14 2  
Magura (PA-Kolben) 14 2  
Magura Renn   1  
Sachs Powerdisc 20 1  


Hieraus kann dann die Kraftübersetzung $i$ der Bremse berechnet werden:


\begin{displaymath}
i=z\frac{l_2}{l_1}\frac{d^2_{\mbox{\footnotesize KN}}}{d^2_{\mbox{\footnotesize KG}}}
\end{displaymath} (1)

Die Kraftübersetzung $i$ beträgt bei Magura ca. 17,6. Die gilt nicht für die Magura Rennbremse, da diese noch in der Bremszange eine Hebelübersetzung aufweist.

Die verzögerungswirksame Bremskraft $F_{\mbox{\footnotesize Brems eff.}}$ berechnet sich aus der Kraft der Bremsklötze auf der Felge $F_{\mbox{\footnotesize Brems}}$ und dem Reibbeiwert $\mu$ sowie dem Hebelarmverhältnis der Kraftangriffe. Die Bremsverzögerung $a$ ist wiederum aus der Gesamtmasse von Fahrrad, Gepäck und Fahrer $m_{\mbox{\footnotesize gesamt}}$ sowie der effektiven Bremskraft $F_{\mbox{\footnotesize Brems eff.}}$ berechenbar.130


$\displaystyle F_{\mbox{\footnotesize Brems}}$ $\textstyle =$ $\displaystyle i F_{\mbox{\footnotesize Hand}}$ (2)
$\displaystyle F_{\mbox{\footnotesize Brems eff.}}$ $\textstyle =$ $\displaystyle \mu \frac{d_{\mbox{\footnotesize Bremsscheibe eff.}}}{d_{\mbox{\footnotesize Laufrad}}} F_{\mbox{\footnotesize Brems}}$ (3)
$\displaystyle a$ $\textstyle =$ $\displaystyle \frac{F_{\mbox{\footnotesize Brems eff.}}}{m_{\mbox{\footnotesize gesamt}}}$ (4)

Der effektive Bremsscheibendurchmesser $d_{\mbox{\footnotesize Bremsscheibe eff.}}$ ist z.B. bei einer Felgenbremse ungefähr der ETRTO-Durchmesser. Bei der Sachs Neos-Scheibe (Stahl) beträgt $d_{\mbox{\footnotesize Bremsscheibe eff.}}=130$ mm.

Last but not least in diesem Abschnitt ein paar Worte zum Hydrauliköl. Man kann laut Magura zum (Nach-) Füllen sowohl Nähmaschinenöl als auch LHM+ (diese schön giftgrüne Soße von Citroën) verwenden. Nach unseren Messungen mit einem Rheometer (Platte-Kegel) sollte Nähmaschinenöl mit 2,5 cSt@100 $^{\circ}$C) im interessanten Temperaturbereich dünnflüssiger sein als das LHM+ mit 5 cst@100 $^{\circ}$C. Mit extrapolierten 110 cSt@-25 $^{\circ}$C sollten Nähmaschinenöl und LHM+ gleich hochviskos sein. Trotz diesem Vorteil von Nähmaschinenöl bin ich aufgrund der relativen Temperaturempfindlichkeit auf LHM+ umgestiegen. Und von dem einem Liter für ca. 35 DM sind nach 5 Jahren immer noch 0,5 Liter über. Der Rest waren Planschverluste (Schiet, das Glas war schon wieder nicht zugeschraubt).


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Olaf Schultz 2007-01-15