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SPD-Pedale

Wer unbedingt Rennpedale mit SPD-System braucht, soll sich am besten die STX-SPD-Pedale von Shimano zulegen.125 Die kosten bei Cicli Bornemann in Kassel derzeit (1/96) nur noch 69 DM und sind wunderbar kastrierbar. Der Käfig wird abgeschraubt, die vorderen Käfighaltestäbe abgesägt. Die Lage des Gelenkbolzens für die SDP-Mechanik auf den hinteren Bolzen markiert, die SPD-Mechanik abgeschraubt und die hinteren Stege, bis auf je einen halben, der hinterher den Gelenkbolzen am seitlichen Rausrutschen hindert, auch entfernt. Mit einer Flex wird, nachdem die Achse und der Plastikeinsatz entfernt wurden,126 die Pedale verschliffen und bei Bedarf dann auch noch poliert. So bringt das Paar unter 350 Gramm auf die Waage und ist nur einen Bruchteil so teuer wie die unwesentlich leichtere Dura-Ace Variante.

Die preiswerte SPD-Pedale (WPD 94B) von Wellgo hat gegenüber dem Original von Shimano folgende Vor- und Nachteile.

Tja, spricht also bei diesem Einsatzzweck bis auf den Preis anscheinend alles gegen das Welgopedal.

Und da spätestens nach dem Kastrieren der 323 die Lager neu eingestellt werden müssen sind unten die wichtigen Maße für das anzufertigende Werkzeug aufgeführt. Shimano hat nämlich netterweise die sonst übliche Nasenscheibe zwischen Konus- und Kontermutter eingespart. Und da bei mehreren Pedalachsen Nuten einzuschleifen und Nasenscheiben herzustellen wären habe ich gleich ,,Nägel mit Köpfen`` gemacht und mir ein Werkzeug dafür gebaut.128 Die Griffe können selbsverständlich anders ausgeführt werden, interessant sind nur die Interfacestellen zum Pedal:

Abbildung 18: Einstellwerkzeug für Shimano Pedale
\begin{figure}\centering
\includegraphics[width=8cm]{zeichnungen/Werkzeug323einstellen}
\par
\end{figure}

Für die Herstellung benötigt man eine Drehbank mit Hartmetalldrehstahl, 2 Nüsse als Biteinzsätze mit SW 11 und SW 8 (die Sechskante müßen ziemlich zentrisch sitzen, sonst wird es beim Abdrehen auf der Drehbank eng), etwas Tubusrohr oder anderes Rundmaterial mit $d_a \le 10 $mm, etwas Rundmaterial mit $d_a = 14,5$ mm, welches in der Drehbank auf 11 mm aufgebohrt wird. Da die Nüsse aus Chrom-Vanadium-Stahl hergestellt sind muß es wirklich ein Hartmetallschneidstahl sein. Das Werkzeug muß nicht genauso aussehen, aber so funktioniert es! Die Nüsse werden auf der Drehbank auf 13 bzw. 10 mm abgedreht. Die 11 er Nuß wird dann in die Aufbohrung des dicken Rohres eingepreßt, der Rest abgesägt. Die 8 er Nuß wird mit einem 9 er Absatz versehen und in das Tubusrohr eingepreßt. Dann kann alles verlötet werden. Die 11 er Nuß ist dabei vorsichtig zu verlöten, eventuell vor dem Einpressen in der Aufnahme in 2 er Loch bohren, um Lot von außen zuführen zu können. Möglichst Silberlot nehmen um die Temperatur niedrig zu halten!


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Olaf Schultz 2007-01-15