Anforderungen an das Ausleuchtungsfeld

An anderen Stellen wurde schon angerissen, daß die Grenze der seitlichen Ausleuchtung ein Streitpunkt ist.

  1. Die TA23 geht auf Höhe HV ($\beta=0$$^{\circ} \:$) von $\alpha=\pm4$$^{\circ} \:$und für $\beta=5$$^{\circ} \:$(unterhalb HV) $\pm4$$^{\circ} \:$(TA23(5)) bzw. $\pm8$$^{\circ} \:$(TA23(6)) aus. Unter Annahme von HV in $e_{\mbox{\footnotesize
ziel}}=10$m auf der Fahrbahn und einer Anbauhöhe von $h=0,7$m ergibt sich damit ein ausgeleuchtetes Feld von $\pm0,701$m in 10m Entfernung und $\pm0,313$m bzw. $\pm0,629$m in 4,418m Entfernung.

  2. Ein weiterer Ansatz könnte sein, den Bereich vor dem Fahrrad in einer konstanten Breite, z.B. $b=\pm1$m auszuleuchten. Die Grenzen der Winkel sind dann von der Anbauhöhe abhängig....

  3. Als Erweiterung zu 2 könnte bis zu eine Entfernung $e_1$ vor dem Rad variabel breit (z.B. $b=\pm2$m ab $e=0$m) ausgeleuchtet werden und weiter weg konstantbreit (wie in 2).

Damit ergeben sich auf der Fahrbahn die in Bild 3.148 abgebildete Projektionen.

Bild 3.148: Möglicher Ausleuchtfelder in der Straßenprojekton
\begin{figure}\centering
\includegraphics[height=10cm]{Meszwerte/Schweinwerfer/Theorie/Voruntersuchung/Footprint}
\end{figure}

Scheinwerfer werden i.a. in einer Wandprojektion vermessen (vgl. Punkt 1) und konstruiert. Für diese muß die Straßenprojektion umgerechnet werden. Die Grenzen der Ausleuchtungswinkel lassen sich analytisch berechnen bzw. sind definiert:

Für den Fall 1: Siehe Seite [*] ff.

Für den Fall 2:


$\displaystyle \alpha(\beta=0)$ $\textstyle =$ $\displaystyle \arctan\frac{h}{e}-\arctan\frac{h}{e_{10}}$ (3.127)
$\displaystyle \beta(\alpha)$ $\textstyle =$ $\displaystyle \arctan\sqrt{\frac{b^2}{\frac{h^2}{\tan^2(\alpha-\arctan{\frac{h}{e_{10}}})}+h^2}}$ (3.128)
$\displaystyle e$ $\textstyle =$ $\displaystyle \sqrt{\frac{b^2}{\tan^2\beta}-h^2}$ (3.129)

Für den Fall 3:


$\displaystyle b$ $\textstyle =$ $\displaystyle 2-0,1e$ (3.130)
$\displaystyle e$ $\textstyle =$ $\displaystyle -\frac{0,2}{\tan^2\beta-0,01}+\sqrt{\frac{0,04}{(\tan^2\beta-0,01)^2}-\frac{h^2\tan^2\beta-4}{\tan^2\beta-0,01}}$ (3.131)
$\displaystyle \beta(e)$ $\textstyle =$ $\displaystyle \arctan\frac{2-0,1e}{\sqrt{h^2+e^2}}$ (3.132)

Damit ergibt sich mit $h=0,7$m Bild 3.149 abgebildet.

Bild 3.149: Mögliche Ausleuchtungsbilder in der Wandprojektion
\begin{figure}\centering
\includegraphics[height=12cm]{Meszwerte/Schweinwerfer/Theorie/Voruntersuchung/WandProj}
\end{figure}

Zusätzlich ist die Entfernung $e$ vor dem Scheinwerfer in Abhängigkeit von $\alpha $ (für $\beta=0$) bzw. $\beta$ (für Fall 2 und 3) mit angegeben. Bitte die logarithmische-Skala für $e$ beachten.3.232

Rechnet man für diese Ausleuchtungsbilder den erforderlichen Lichtstrom aus und bezieht ihn auf 1lx und 1m$^2$ ausgeleuchteten Boden, so ergibt sich Bild 3.150. Hierbei wird in den Schritten im Bereich +-0,5m gerechnet.


$\displaystyle E(\alpha,\beta)$ $\textstyle =$ $\displaystyle \frac{D^2_{\alpha,\beta}}{D^2_{\alpha=0,\beta=0}}\frac{1}{\cos{\beta}}E_{\alpha=0, \beta=0}$ (3.133)
$\displaystyle D$ $\textstyle =$ $\displaystyle \sqrt{h^2+e^2+b^2}$ (3.134)
$\displaystyle D(\alpha=0,\beta=0)$ $\textstyle =$ $\displaystyle \sqrt{h^2+e_{10}^2}=\sqrt{0,7^2+10^2}=10,0245\,\mbox{m}$ (3.135)

Gleichung 3.134 enthält ein Korrekturfaktor für die Entfernungsverhältnisse und die schräge Einstrahlung. In den Grenzen $\alpha $ und $\beta$ des gewünschten Leuchtfeldes muß diese integriert werden um den Lichtstrom zu erhalten.

Bild 3.150: Lumen pro Quadradmeter und Lux in Abhängigkeit von der Entfernung vom Scheinwerfer
\begin{figure}\centering
To be created\end{figure}

Damit kann man dann ungefähr abschätzen, wie groß der Lichtstrom sein muß, den man für gewünschte Ausleuchtungsfelder benötigt. Randbemerkung: Natürlich wird allerdings nahe am Rad bei großem $\alpha $ der Lichtstrom ansteigen.

Rein theoretisch würden für 1lx auf 1m$^2$ wiederum 1lm reichen (vgl. S. 3.7).3.233

Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02