next up previous index
Nächste Seite: Helensburgh - Oban Aufwärts: Schottland2000 Vorherige Seite: See - Newcastle -   Index

Lilliardsedge - Helensburgh

3. Tag : Mo. 31.7.2k
Distanz : ? km
Gesamt : ? km
Schnitt : ? (über die gesamte Tour)
MaxiSpeed : 73
Fahrzeit : 1000 - 1800
Wetter : Regengüsse, durchgehend bedeckt
Strecke : A696 - A7 - B7060 - A72 - A721 - A70 - A721 - A73(T) - A775 - Hamilton Road - A89 - Clyde St. - A814 - A82 - A814

Der Tag fängt so an wie der vorherige aufgehört hat: Anstieg. Aber nicht weit, die erste Abfahrt wird gleich wieder irgendwo mit 60 km/h gemessen:) Die erste Stunde verläuft trocken, dann wird's naß und nässer. Das englische Sprichwort it's raining cats and dogs ist untertrieben. Ab und zu kommen Löwen und Bernhardiner vom Himmel geplatscht. Wer denkt, daß Straßen am Fluß, hier die B7060, eben seien mag weiter diesem Irrglauben verfallen bleiben, ich bin endgültig geheilt. Dafür ist dort weniger loß als auf der A72 und die Landschaft ist schön. Der Regen wird so richtig heftig: Goretex-Socken anziehen, die lange Hose ist schon angezogen, Regenjacke anziehen und weiter. Von Flachland kann eindeutig nicht die Rede sein. Teilweise ist schön wenig los, teilweise nervig viel. In Richtung Glasgow verdichtet sich der Verkehr zunehmend. Auf der 775 geht es dann wieder, dank parallel verlaufender Autobahn. Das gibt eine schön lange Abfahrt nach Glasgow rein, die dank des starken Bremsverschleiß der Felgenbremsen bei Nässe noch ab und zu von den Hacken der Radschuhe wirkungsvoll unterstützt: Bei Nässe ein wirkunngsvolles Bremsmedium bei Tief(f)liegern. Aber noch besser bremsen 5 cm tiefen Pfützen bei 42 km/h. Dank Vorderradhaube werde ich dabei nur von oben (Regen) oder von den vorbeifahrenden Lkw's naß.

Achtung bei der Stadtdurchfahrt durch Glasgow. Aktuell gibt es nicht nur eine Menge Baustellen im Innenstadtkern, auch sind die Einbahnstraßen nervig. Besorgniserregender sind teilweise fehlende Schieberschachtdeckel oder Deckel in Gullydeckelgröße, bei denen 4 cm Teer fehlt bzw. eine derart tiefe Stahlkante ist: Gut zum Felgendurchschlag oder noch fatalerem Felgenruinieren. Da Glasgow schon vor zehn Jahren ,,besucht`` wurde: Einfache Durchfahrt, daß Wetter ist eh nicht einladend. Kurz vor Dumbarton geht es an den Lagerhallen von Teachers und Ballentines vorbei. Laut Tourismus-Information (TI) in Dumbarton gibt es an der A814 erstmal keinen Campingplatz. B&B ist eine Möglichkeit, in Caldross leider schon ausgebucht. Das nächste B&B in Helenburgh hat nur Doppelzimmer, aber die zweite auf der rechten Seite hat auch ein nettes Einzelzimmer (18 £) mit Blick auf Greenock auf der anderen Seite des Firth of Clyde. Aus dem Vorrat: Nudel mit Tütensuppe Spaghetti Napoli, verfeinert mit einem bißchen Salami und Tomtatenmark aus der Tube. Urteil der Reisezunge: Nicht schlecht. Zubreitet auf dem Gasherd der Gastgeber. Nach dem Essen wird mal wieder bis spät in die Nacht gelesen: Ja ja, Harry Potter macht auch im vierten Band, englisch latürnlich, noch süchtig. Aber der Gastgeber, um die 50, ist noch am Anfang des ersten Bandes:)

Ach so, ab Glasgow geht der Tacho nicht mehr, also stimmen ab hier die Kilometerzahlen und Schnitte nicht mehr. Und in Glasgow ist auch der hinten auf dem Ortliebsack festgeklettete Weihnachtsmann abhandengehoppelt, die Schlaglöcher und der Regen fordern ihr Tribut!

Irgendwo in Glasgow muß das Drahtseil (verzinnte Fesselfluglitze), welches das hintere Schlauchstück des Zugtrummes sichert, gerissen sein. Der Schlauch wird in die Lasttrumrolle eingezogen und auf ca. 7 cm geschlitzt. Dabei wird dann auch gleich der O-Ring, auf dem die Kette dort laufen sollte, dreimal ausgefaltet. Das alles entdecke ich erst am nächsten Morgen beim Ketteölen und Bremseneinstellen.


next up previous index
Nächste Seite: Helensburgh - Oban Aufwärts: Schottland2000 Vorherige Seite: See - Newcastle -   Index
Olaf Schultz 2000-08-10