Strecke | 18 | km |
Zeit | 0730- | Uhr |
Früh geht es los und Zelt sowie Fahrrad werden für die nächsten 2 1/2 Tage verlassen. Es wird meine erste Mehrtageswanderung überhaupt. Ich bin gespannt, wie der Körper das wegsteckt, die Grundkondition ist ja da, aber Gehen ist was anderes als Radfahren (andere Muskelgruppen) und die Hornhaut der Füße wird beim Radfahren ja auch nicht trainiert. Erst geht es eine Strecke auf dem Cliff lang, dann am und auf dem menschenleeren Strand. Dort sind auch die ersten Spuren von einem Päarchen mit Wanderstöcken zu sehen. Stimmt, da war doch was. Im Strandgut finde ich einen passablen Stock. Der mitgegeben Streckenplan ist gut, nur sind die angegeben Zeiten für micht nicht einzuhalten: So lange will ich nicht rasten:) Oder rase ich zu sehr?
An der letzten Brücke über den Flat Creek treffe ich das Paar von den Spuren am Strand zum ersten Mal. Sie sind mit ihrer Rast fertig, ich mache meine, bevor es in den steilen Teil der Strecke geht. Die Flaschen (0,7 ltr Trink und 1,5 ltr Vorrat) werden mit dem Eimer aus dem Flat Creek befüllt. Hier scheint das Wasser wirklich problemlos zu sein. Der steile Teil wird mit drei Stunden veranschlagt, nach 1:45 bin ich da durch. Ich kann einfach nicht langsam gehen, das ist mir zu anstrengend, dabei würde wohl mit zu viel Wasser in den Flaschen oben ankommen:=) So werden 1,2 ltr auf dem letzten Stück getrunken, ist ja auch hinreichend kühl. Die Fahrradklamotten (Trikot, Bein- und Armlinge) sind genau richtig: Arme und Bein warm, Trikot kühlt gut den Torso. Auch auf weiteren Wanderungen wird sich die hervorragende Eignung der Fahrradklamotten zum Wandern herausstellen.
Gerade im oberen Bereich ist es dunstig, wir sind schon in den Wolken. Es wird ein richtiger Regenwald: Feuchter Boden, teilweise matschig, Moos auf den Bäumen. So richtig ,,Herr Der Ringe``-Szenarien.
Ca. 1345 treffe ich im Nebel, oder in der Wolke, auf der Hütte ein. Der Warden zieht sich gerade an und meint, ich sei richtig schnell gewesen:=) OK, es sind 12 Leute heute auf dieser Etappe und zehn Vierbett-Zimmer. Das sollte für ruhige Einzelzellen reichen. Küche inspezieren. Huch, was kommt da den Woodwalk runtergehüpft, so grün und hühnergroß? Mein erster Kea. Aber der ist leider schnell verschwunden. Zimmer beziehen und ab unter die kalte Dusche (Warmwasser? Is nich!) Schüttel, und das einem anerkannten Warmduscher8 nach dieser Tour. Mit der Dusche fertig, da kommt auch schon das ältere Ehepaar an. So langsam sind die ja auch nicht, vor allem, wenn ich mir angucke, daß er ein ziemlich steifes Sprunggelenk (SG) hat, und sie auch gerade einen SG-Bruch hinter sich hat. Alle Achtung! Da ist mein rechtes SG ja noch Gold gegen.
Ab in die Küche und das erste dehydrierte Futter (Doppelportion Spaghetti Bolongese) zubereiten: Warmwasser kochen, in die Tüten füllen, abwarten und Tee trinken. Nach und nach trudeln die restlichen Wanderer ein. OK, fertig, Futter fassen. Hm, und was eß ich jetzt, könnte fast noch 'ne Doppelportion verdrücken. OK, dann wird gelesen: Those Sandflies, Majorie Orr, ISBN 0-908561-51-2, diverse Wanderzeitschriften. Dann klart es auf und die Sonne kommt raus. Kamera geschnappt und auf den Rundweg (Summit Loop Walk) gemacht. Schöne Aussicht. Was ist bloß loß, wenn es richtig klar ist, kriegt man dann noch den Unterkiefer wieder hochgeklappt?
Die Hütte (Oktober 2001 eingeweiht) liegt knapp unter den 928 m, bei denen man auf den Grat trifft. Der Gipfel (1067 m) liegt einige Kilometer den Grat weiter in Richtung Norden.
Abends, bei der Besprechung für den nächsten Tag, sind dann zwei Keas auf dem Geländer vom Balkon. Aber es ist schon zu dunkel. OK, es sollen Morgenvögel sein, abwarten und Tee trinken. Dafür gibt es einen wunderbaren Mondaufgang, Sternenhimmel und hin- und her der Wolken, über denen wir dann sorgenfrei schlafen.