Strecke: 62 - 612
Zuerst Gegenwind und Regenschauer. Aber die leicht rollende Strecke führt wieder durch eine schöne Landschaft am Fuß von bis zu 500 m hohen Bergen. Diese sind wieder meist mit dem Kopf in den Wolken versteckt.
In der Tankstelle bei Ytri-Múli kann man Milch, gefrorenen Fisch, Cola, Kuchen etc. kaufen, wenn auch zu angemessenen Preisen.
Der Paß ist in Richtung Norden angenehm zu fahren, zumal ein bißchen Rückenwind vorhanden ist. Oben kommt uns ein schweizer Pärchen entgegen. Er will sie zur Baldur bringen und danach wieder in Richtung Norden aufbrechen. Wir werden ihn in Isafjörður wiedertreffen. Nur ist auf der Abfahrt der unberechenbare Wind ekelhaft. Dank nahezu Nullverkehr kann man zum Glück in der Mitte der Fahrbahn rollen:-)
Die Strecke am Südufer des Patreksfjörður ist teilweise ein Rennpiste, teilweise holperig und auch mit einigen Höhenmetern garniert. Ganz trocken ist's nicht. Ein Pärchen (Franzosen, IIRC) mit Plastiktüten als Gamaschen kommt uns entgegen.
Der Blick in die Bucht von Hjöntur rein ist richtig nett. Niedrige Wolken, blaues Wasser und heller Strand stellen schön die harten Konstraste von Schein und Sein da. Optisch sah es schon vor dem Paß bei Klakksker zum Baden aus. Nur war da noch nicht einmal ein Surfer zu beobachten. Hat sicherlich seinen Grund, bibber:-)
Für das Museum in Hnjótur http://www.hnjotur.is/minjasafnwww.hnjotur.is/minjasafn sollte man sicherlich zwei Stunden veranschlagen. Erst recht, wenn man sich den Film (45 Minuten) der Rettung einer Fischdampferbesatzung vor dem Látrabjarg von 1947 anguckt. Der Film ist zufällig entstanden. Eigentlich sollte die Rettung einer Dampferbesatzung von 1946 nachgestellt und gefilmt werden. Dafür war anscheinend ein Filmteam für die DGzRS angerückt, um einen Lehrfilm zu drehen. So gibt es den Film nur in Deutsch und Isländisch. Das Deutsch ist köstlich: Ganz der Pathos der Zeit 1933-45 aber politisch korrekt. Ansonsten erfährt man viel über die Lebensumstände und das Handwerkszeug der Gegend.
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Das Hotel in Hnjótur ist noch im Aufbau und Zelten angeblich noch nicht möglich. Also weiter nach Breiðavík.
Der Paß nach Breiðavík zieht sich im unteren Bereich, die Steigung ist aber konstant. Oben wird's ein echter Otto Walkes:,,Einen hab ich noch``.
Der Campingplatz Breiðavík ist schön gelegen. Es gibt Waschmaschine und Trockner, eine Küche und ausreichend Sitzgelegenheit. Vater und Sohn sind auch schon da, wollen sich aber noch den Látrabjarg angucken und fahren unbepackt los. Wir werden uns das erste morgen antun und erstmal duschen, waschen, essen und die Ständerverschraubungen nachziehen. Die Holperstrecken haben doch anscheinend gewirkt.