Zunächst sei ein Dynamo mit Stahlläufer betrachtet: Seine Kennlinie soll
am Anfang steil ansteigen, ohne jedoch bei Geschwindigkeiten bis zu 30km/h
den Grenzwert von 7V überschreiten. Die vom Dynamo erzeugte Spannung an
wurde abhängig von der Geschwindigkeit gemessen. Die
Meßergebnisse sind in Bild T.3, Kurve 1 eingetragen. Mit einer
Widerstandsmeßbrücke wurde der Widerstand der Wicklung zu
gemessen. Der Ständer war mit
Windungen bewickelt, der Läufer
hatte
Polpaare, der Durchmesser des Antriebsrädchens war
mm;
aus Gl. (T.4) erhält man damit
km/h. Der Anstieg der gemessenen
Spannung
an der Stelle
ergibt sich aus Bild T.3, Kurve 3, zu
0,80Vh/km. Damit erhält man aus Gl. (T.13)
Vh. Bei
km/h ergibt sich aus Bild 3, Kurve 1,
V. Aus Gl.
(T.4) folgt
hiermit
(Vh/A)
. Diese Größen sind in Tafel 1,
Spalte 3, zusammengestellt. Mit diesen Werten ergibt sich ein theoretischer
Kurvenverlauf
nach Gl. (T.10), wie er in Bild T.3, Kurve 2 dargestellt
ist. Bei
und
km/h müssen sich die Kurven 1 und 2
definitionsgemäß decken. Aus Bild T.3 ist zu ersehen, daß der
theoretische Verlauf von
, abhängig von
, aber auch im gesamten
Geschwindigkeitsbereich nicht mehr als 3% von dem gemessenen Verlauf
abweicht.
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Nach Gl. (T.11) ist 6,2V der Grenzwert, den für
annimmt. Wegen dieses Endwertes wird bei 30km/h erst 6,15V und
bei 15km,h erst 5,4V erreicht; die Prüfbedingungen werden also knapp
unterschritten. Weil in Gl. (T.11)
im Nenner steht, wurde eine
Vergrößerung der Windungszahl
bei höheren Geschwindigkeiten zu noch
niedrigeren Spannungen führen, obgleich anfangs die Kurve wegen Gl.
(T.12) steiler ansteigen wird.
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Wird der eben beschriebene Dynamo mit einem Ferroxdure-Läufer mit gleichem
Wert bestückt, so ergibt sich als Kennlinie die Kurve 4 in Bild
T.3. Man erhält weiter die Kennwerte in Tabelle T.1,
Spalte 4. Der Wert
wird wegen der geringeren Permeabilität des
Ferroxdure-Werkstoffes kleiner als beim Dynamo mit Stahlläufer. Daraus
folgt bei gleicher Anfangssteigung der Kennlinie ein späteres Sinken, also
ergeben sich höhere Spannungswerte bei den höheren Geschwindigkeiten. Mit
einem Dynamo aus diesem Werkstoff werden jetzt die Prüfbedingungen gut
erfüllt.
Durch Verwenden eines noch besseren Ferroxdure-Werkstoffes ist es jedoch
möglich, bei dem untersuchten Dynamo den Wert auf
Vh
anzuheben. Da in diesem Fall
wegen des gleichen Wertes der
Permeabilität verändert wird, muß die Windungszahl
betragen,
damit Gl. (T.11) mit
V erfüllt wird. Bei gleicher Drahtdicke
wird dann auch
geändert. In Bild T.4 sind für einen Dynamo
mit den Kenngrößen nach Tabelle T.1, Spalte 5, die Spannung bei
verschiedenen Geschwindigkeiten abhängig von der Windungszahl aufgetragen.
Die sich hiernach aus einer Windungszahl von
ergebenden weiteren
Kenngrößen sind in Tabelle T.1, Spalte 5, angegeben. Kurve 5 in
Bild T.3 gibt die mit diesen Werten berechnete theoretische
Kennlinie
wieder. Ein so bemessener Dynamo erfüllt die
Prüfbedingungen sehr gut.
Um das eben mitgeteilte Rechenergebnis nachzuprüfen, hat man auf die
Wicklung des vorhandenen Dynamos noch 60 Windungen aufgewickelt, so daß
sich
ergab. Dann wurde ein Ferroxdure-Läufer mit solchen
magnetischen Werten eingesetzt, daß
den Wert
Vh
annahm. Mit diesem Dynamo wurden die in Bild T.3 durch Kreise
gekennzeichneten Meßpunkte ermittelt; sie weichen von den Werten nach Kurve
5 nur wenig ab.
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg