Der Jenymo wurde Alois Jenny (Schweiz) entwickelt. Eine deutsche bzw. schweizerische Zulassungsnummer ist erst bei neueren, hier nicht getesteten, Versionen angebracht. Dieser Dynamo beinhaltet eine kleine Standlichtautomatik: Es sind vier Sanyo Cadnica 110mAh-NiCd-Zellen eingebaut, die über eine Elektronik geladen werden. Von den Anfangs zehn bis sechs Minuten Standlicht bleiben nach Anwenderberichten relativ schnell nur noch 30s übrig. Längere Fahrten überladen die Akkus und zerstören die Standlichtelektronik. Sowohl mechanisch wie elektrisch taugen die bisher von Bekannten eingesetzten Jenymos anscheinend relativ wenig.
Die kugelförmige Laufrolle hat 25,4mm Durchmesser. Darunter versteckt sich eine von Union, Type 9100. Ob das was über den Dynamo im Inneren verrät? Technisch steckt ein Außenläufer, ähnlich dem AXA HR, im Gehäuse. Oben ist der Generatorteil, dann folgt in der Mitte der Akkupack und unten ist die Elektronik vergossen. Die Elektronik beinhaltet nur diskrete SMDs: 2 Leistungstransitoren, vier Transistoren, zwei Leistungsdioden, vier Dioden, eine paar Widerstände und Kondensatoren. Im Anklappmechanismus ist ein Schalter integriert.
Ja, die Laufrolle aus Polyurethan (PU) verät die Verwandschaft zum Union 9401. Der, zur Überprüfung aufgesägte, ,,Turbo`` (s.S. ) weist deutliche Ähnlichkeiten auf. Es sind nur unwesentliche Veränderungen an Spulenkörper und Achse feststellbar. Der auffälligste Unterschied ist der, beim Union kunststoffgebundene, NdFeB-Magnet. Bedingt durch die größere Laufrolle und die Elektronik muß der Jenymo allerdings Abwandlungen im Generatorteil aufweisen. Inwieweit dies beim Magneten geschehen ist bleibt vorerst ungeklärt. Auf alle Fälle ist der Spulenkörper vom 9401 abweichend gewickelt. Der Draht des Jenymo ist ca. 0,37mm dick, der des Turbo 0,43. Bei ansonstem gleichen Wickelkörpern und Füllungen ergibt sich ein längerer Draht beim Jenymo, also ein höherer Innenwiderstand, also auch größere Verluste schon im Generatorteil, und höhere Spannungen.
Die folgenden Messungen beziehen sich auf ein neuwertiges Exemplar, daß allerdings längere Zeit gelagert wurde.
Die Ausgangsspannung ist ein Sinus, bei dem eine Halbwelle bei ca. 5V gekappt wird. Im Standlichtfall wird exakt diese Spannung als Gleichspannung abgegeben. Wirkungsgradmessungen konnten bisher nicht durchgeführt werden, da der grobkörnige, hartkeramische Magnetkörper nach nochnichteinmal drei Minuten bei 50km/h zerplatzte. Der Dynamo scheint also nicht für die Bewohner von Gegenden mit größeren Höhenunterschieden gedacht zu sein.2.32 Dieses Versagensbild ist beim AXA HR konstruktionsbedingt nicht zu erwarten.
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg