UK4

Die UK4 ist für gerichtete Strahler, also komplette Scheinwerfer gedacht. Es ist ein alter Globus mit 32,5cm Innendurchmesser. Das vorhandene große Loch am Südpol wird so aufgefräst, daß eine BigBang als derzeit größter Strahler hineinleuchten kann. Der Erstanstrich ist graue Metall-Rostschutzfarbe als Haftvermittler, gefolgt von einigen Schichten mit Schaumstoffrolle aufgetragenem AUW. In dieser Konfiguration wird eine Erstkallibrierung mit einigen konstanten und hinreichend weit goniometrierten Scheinwerfern (Elio-Nova, U100 ohne Streuscheibe, Radsonne...) vorgenommen. Nach der Beschichtung mit ODP97 wird die Kalibration erneut durchgeführt. Außerdem werden die im aktiv-Radfahren-Tests 11-12/2008 vermessenen Scheinwerfer und ein Spanninga Luceo (Batteriebetrieb) damit vermessen.

Diskussionbedarf besteht sicherlich über den Abstand des Scheinwerfers und den erfaßten Sammelwinkel (vgl. Bild G.4).

Bild G.4: Sammelwinkel an der UK4
\begin{figure}\centering
\includegraphics[width=16cm]{bilder/UK4_Sammel}\end{figure}

Die einfachste Definition wäre sicherlich den Sammelwinkel über $\varphi _{\mbox{\footnotesize Zent.}}$ zu definieren. Über die Gegenseiten $\varphi _{\mbox{\footnotesize
Gegen.}}$ wird allerdings deutlich mehr Licht eingesammelt. Praktisch sollte allerdings $\varphi _{\mbox{\footnotesize Au\ss{}en}}$ eher zutreffen, da der Strahlengang außerhalb des Scheinwerfers hoffentlich nicht überkreuzt ist, wie $\varphi _{\mbox{\footnotesize Gegen}}$ annimmt. Im Zweifelsfall ist der Scheinwerfer von vorne leicht seitlich anzugucken und zu beurteilen, welche Reflektoranteile in diesen Bereich hinenstrahlen.

Mit


\begin{displaymath}
\varphi _{\mbox{\footnotesize Au\ss{}en}}=2 \arctan\left(\fr...
...ize Port A}}-d_{\mbox{\footnotesize Scheinwerfer}}}{2d}\right)
\end{displaymath} (G.7)

ergibt sich Bild G.5.

Bild G.5: Sammelwinkel UK4 bei Abstands- und Scheinwerferänderung
\begin{figure}\centering
\includegraphics[height=10cm]{bilder/UK4_SammelGnu}
\end{figure}

Negative Scheinwerferdurchmesser ergeben $\varphi _{\mbox{\footnotesize
Gegen.}}$, positive $\varphi _{\mbox{\footnotesize Au\ss{}en}}$. Bei einem Scheinwerferdurchmesser von 0cm ergibt sich $\varphi _{\mbox{\footnotesize Zent.}}$

Je geringer $d$ ist, desto größer ist der reflektive Anteil der Kugeloberfläche anzusetzen. Bei großem $d$ die UK verlassendes Licht wird vom Scheinwerfer kaum wieder in die UK zurückreflektiert; $C_{\mbox{\footnotesize K}}$ ist mit einer Abminderung zu versehen. Da die Störflächen aber bei der UK4 gerade mal $f=2,15\,\%$ betragen wird vorerst dadrauf verzichtet.G.9

Was vorerst nicht weiter beachtet wird: Die Scheinwerfer sind so montiert, daß der Mittelpunkt der Austrittsfläche ungefähr im Zentrum des Port A liegt und $E_{\mbox{\footnotesize max}}$ ungefähr den Pol beleuchtet. Dies führt bei größerem Abstand und nicht rotationsymmetrisch leuchtenden Scheinwerfern dann zu Abweichungen zwischen den rechteckigen Integrationsflächen des Goniometers und der rotationssymmetrischen Integrationsfläche/-blende der UK4. Diese sind zudem gegeneinander verschoben.

Der Ende 2008 bestimmte $C_{\mbox{\footnotesize K}}=0,0192$ kann Ende 2010 durch Goniometrierung der Supernova-Tripple und integrativer Berechnung im wesentlichen bestätigt werden.

Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02