Im April 2001 ist der Bedarf für eine UK so groß, daß eine erste Kugel
(UK1) selbst gebaut wird. Ich habe keine Lust mehrere kDM oder Kilo-Euro
zu investieren, ist ja schließlich Hobby, und nicht beruflich. Ein
Sitzball mit einem Durchmesser von 58cm wird mit GFK überlaminiert.
Außen wird ein normaler, schwarzer Buntlack in drei Schichten gestrichen.
Nach mehreren, vergeblichen, Versuchen Farben mit Magnesiumoxid oder Barytweiß
zu erhalten am Ende von einem UK-Hersteller sinngemäß mit
,,Wenn Sie nicht kallibrieren wollen, dann reicht 'ne Dispersionsfarbe.
...Wir beschichten nicht selber, da die Farbe nur schwer homogen
aufzubringen ist; wir haben da unser Lehrgeld bezahlt...`` ergab,
wird als Innenanstrich eine normale Dispersionfarbe (Alpina Universalweiß
(AUW)) verwendet. Innen wird mit einer schmalen Schaumstoffrolle
gemalt. Fellrollen ergeben eine zu grobe, Pinsel eine gerichtete
Oberfläche. Als Schatter wird eine 2mm dicke Blende, mit drei 2mm
GFK-Stäben am Rand an der Kugelwand befestigt, verwendet. Der Trennspalt
zwischen den Halbschalen wird mit schwarzem Baumwollsamt (einseitig
aufgeklebt) abgedichtet. Die Kugel ist nicht ganz lichtdicht: Außenlicht
wirkt sich mit ca.
lx/lx aus.G.2 Die Eintrittsöffnung ist
dabei abgedeckt. Ursache sind meist nicht komplett zulackbare Löcher im
Laminat (180g/m
Leinwand), zu groß für die Oberflächenspannung, zu
klein die Höhlen darunter, als daß dort Lack einzubringen ist. Bei einer
Bestrahlung mit ,,Schwarzlicht``-Neonröhren werden keine sichtbaren
Floureszenseigenschaften festgestellt. Bilder aus der Bauphase sind auf
http://www.enhydralutris.de/Fahrrad/HPV-Bilder/OlafSchultz/Elektronik/ zu
finden.
Den folgenden Textstellen vorweggreifend: Mit drei, von Busch&Müller
freundlicherweise vermessenen und zur Verfügung gestellten, HS3
Halogenlampen (OSRAM) ergibt sich ein bis Ende 2008 genutztes
von
0,176lm/lx mit AUW. Eine Rekallibration im November 2008 mit drei neuen,
ebenfalls wieder freundlicherweise von bumm zur Verfügung gestellter Birnen
ergibt einen neuen
. Nach dieser Kallibration wird ein Neuanstrich mit
OPD97 von Gigahertz-Optik durchgeführt.G.3
Grob überschlägig sollten bei zu erwartenden Lichtströmen von ca. 0,5lm
(NSPW500) ...36lm (HS3) ...450lm (10W Solarc), Reflexionsgraden
von sowie einer Innenfläche von ca. 1,1m
Beleuchtungsstärken von
1,8lx...129lx...1614lx meßbar sein. Je besser der Anstrich
reflektiert, desto besser. Kleine Kugeln würden bei kleinen Lichtströmen
besser sein, aber dann machen sich OberflächenfehlerG.4 stärker bemerkbar. Allererste
Gehversuche ergeben bei Betrieb mit einer neuen HS3 bei 2,504W eine
Beleuchtungsstärke 160lx an den Rändern und 176lx im Zentrum. Als
Umrechnungsfaktor
wird 0,176 verwendet.
Lichtquelle | ![]() |
![]() |
![]() |
[lx/W] | ![]() |
[lm/W] |
![]() |
HS3 | 6 | 2,526 | 185 | 72,3 | 32,6 | 12,9 | 36 |
HS4 | 13,5 | 5,521 | 580 | 105,1 | 102,1 | 18,5 | 90 |
HPR64 | 6 | 2,964 | 274 | 92,4 | 48,2 | 16,3 | 46 |
Halotone 5W | 12 | 4,848 | 297 | 61,3 | 52,3 | 10,8 | 60 |
Halotone 10W | 12 | 10,536 | 733 | 69,6 | 129 | 12,2 | 140 |
Halotone 35W | 12 | 35,46 | 3150 | 88,8 | 554,4 | 15,6 | 600 |
Halolux BT 150W | 228,9 | 153,45 | 15100 | 98,4 | 2657,6 | 17,3 | 2100 |
Solarc 10W | 12 | 13,164 | 2260 | 171,7 | 397,8 | 30,2 | 450 |
11 | 11,374 | 1730 | 152,1 | 304,5 | 26,8 | ||
10 | 9,81 | 1380 | 140,7 | 242,9 | 24,8 | ||
Solarc nackt | 12 | 13,056 | 3034 | 232,4 | 534 | 40,9 | 500 |
NSPW500 20 mA | 3,418 | 0,068 | 9,04 | 132,2 | 1,6 | 23,4 | |
5 mA | 3,104 | 0,016 | 2,67 | 172 | 0,47 | 29,4 |
Die Solarc ist mit der Originalvorschaltelektronik vermessen, die
Betriebsdauer beträgt ca. 9h. Bei der ,,nackten``G.5 Messung mehrere 10Stunden. Die UK1 reagiert
relativ empfindlich auf die Lage der stark gerichteten Strahler. So werden
diese hier in der Mitte, mittig auf den Schatter strahlend, ausgerichtet.
Die neuen Halotones werden mit einer Lebensdauer von 2000h in der 5W und 3000h
in der 10W und 35W-Ausführung angegeben. Zieht man
NennlichtströmeG.6 heran, so ergibt sich
lm/lx. Lediglich die HS4 und die NSPW500 weichen stark ab.
Dem wird noch nachgegangen.
Ein Durchmusterung von über 40 Kleinleistungshalogenlampen (teilweise neu,
teilweise gebraucht) ergibt mit einem
lm/lx Bild
G.1. Dieser Wert wurde auch durch drei, von Busch&Müller
ausgemessene und freundlicherweise zur Verfügung gestellte, HS3-Lampen
bestätigt.
Nebenbei sei bemerkt, daß einige Lampen schon gealtert sind (z.B. die
beiden ,,Ausreißer`` bei den HPR64). Generell interessant ist das
Streufenster der Lampen, die HPR64 soll eigentlich eine 6V/3W-Lampe sein.
An 6V ist sie hier aber eher eine 2,8W-Lampe. Zusammen mit einem DToplight
(mir sind bisher meist nur Versionen mit 0,3W in die Hände gefallen)
also eine gute, wenn auch nicht zugelassene, Wahl, gerade an starken Dynamos!
Frapierend ist die hohe Streubreite der unbenutzten
B2-Lampen.
Und eine weitere Anmerkung ergibt sich aus der Zwickmühle der TA 23 (s. S.
ff.), die für die ,,einfachen`` Anfordungen
von 6V-Systeme bzw. unter 42lm bei
ausgeht: Lampen in 6V-Systemen
dürfen nicht mehr als 17,5lm/W haben. Die HPR60 dürfte nach bisherigen
Messungen mit anderen Worten keine Zulassung erhalten haben bzw. nicht für
6V-Scheinwerfer zugelassen sein. Also mal wieder ein Zwickmühle im
Zulassungsdickicht.
Die UK1 reagiert auf die Position und Strahlcharakteritik der
Lichtquelle. Für Lichtquellen mit einer kugelähnlichen Abstrahlung liefert
die übliche Postition nahe der Kugelmitte stabile Meßwerte. Stark
gerichtete Strahler, wie z.B. die Solarc, weisen größere Abweichungen
auf. Für eine Auswahl an Luxeon-LEDs, eine HS3 und einen Solarc-Brenner
siehe Bild G.2. Die Lichtströme sind auf den Lichtstrom in der
Mitte normiert. Die Eintauchtiefe ist ebenfalls normiert: Peripherie=1,
Zentrum=0. Es werden folgende Achsendefinitionen verwendet: -Achse=Achse
des Sensors (pos. auf den Sensor zeigend),
-Achse senkrecht
(Teilungsebene, pos nach oben (
liegt horizontal)),
-Achse normal auf
und
. Die einzelnen Kurven werden mit ,,Lichtquelle
Achse,Strahlrichtung`` benannt.
Damit ist die Abhängigkeit der Ulbrichtkugel auf Fehlpositionierungen einigermaßen beleuchtet.
Die Abhängigkeit der UK auf die Ausrichtung der Lichtquelle werden mit einem Lambertstrahler und einem Sidemitter in der Kugelmitte ausgetestet (vgl. Bild G.3).G.7
Laut AB08 (Stand 04/2006) mißt Luxeon von der Peripherie ( in Bild
G.2).
Der starke Abfall zwischen 135 und 180 Grad kann zum Teil durch die halbseitige Abschattung der LEDs durch die Halterung (8mm breites Messingprofil) erklärt werden.
Für die Messung gerichteter Strahler ist es zumindet bei L.O.T üblich, den Strahler am Kugelrand zu plazieren, den Sensor quer dazu anzuordnen und diesen vor direkter Strahlung mit einem, dazwischen platzierten und bis an die Wand reichenden Schatter zu schützen (vgl. Bild 3.1). Bei einer Anstrahlung der Wand gegenüber dem Schatter reagiert die hier benutzte Bauversion relativ gering auf die Position der Strahlers, jedoch werden ca. 15% geringere Lichtströme als bei der Anstrahlung des Schatters gemessen.
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg