JeverLight

Der Name entstand auf dem ersten Hamburger Liegerad/ADFC-Stammtisch nach der eustaff 2003, wo die Lampe zuerst mitgeführt wurde. Sollte nur zeigen, daß die Lampe wasser-/ bierdicht ist:=)

Man nehme ein Stück Alu mit 50mm Durchmesser und ca. 110mm Länge, zwei Nokia 3210 LiIon-Handyakkus (gibt's preiswert bei ebay), eine 5W-LXHL (Lamberstrahler), eine 6-Grad-Optik, einen Haufen Widerstände3.211 und ca. sechs Reed-Schalter, etwas weiteren Kleinkram, stelle sich ein Wochenende an die Drehbank und Fräse und heraus kommt eine kurze knackige, helle und dimmbare LED-Lampe, die ohne Schaltregler funktioniert, die Akkus nicht tiefentlädt und dimmbar ist. Hier habe ich die Widerstände so ausgelegt, daß von Stufe zu Stufe immer halber/doppelter Lichtstrom liegt. Bei den 1,1Ah-Akkus reicht das für locker 1,5h auf voller Stufe bzw. ca. 150h bei minimaler Stufe. Minimal ist immer noch heller als die von mir sonst immer mitgeführte PAL. Genaue Zeichungen: Existieren nur für den hinteren Querschnitt: Minimierung des Rundmaterials bei Akkugröße, Verschraubung und O-Ring-Dichtnut:=) Ein Kupferblock mit 20$^{\circ} \:$-Kegel und Wärmeleitpaste sorgt dafür, daß die Wärme der aufgelöteten3.212 LED zuverlässig in das Gehäuse weitergeleitet wird. Achso, 10er Fräser mit 55mm Tauchtiefe machen gut Musik. Und bei platzsparender Bauweise sollte sich auch mit dem Gedanken anfreunden, in den Ecken Stoßstähle zu verwenden oder viel Feilarbeit zu leisten bereit sein:=)

Wer jetzt über ,,primitive`` Widerstände schmunzelt: Die Vorteile gegenüber Schaltwandlern sind bestechend: Erstens wird so ein LiIon-Akku nicht tiefentladen, da die ,,Brennspannung`` der LEDs höher ist als die Entladespannung der Akkus und zweites ist, je nach Widerstand bzw. Strom, ein Wirkungsgrad der ,,Vorschaltelektronik`` von 80-90% gegeben. So viel besser sind Schaltwandler auch nicht, zumindest nicht bei dem hier unschlagbaren Preis:=)

Anläßlich eines elektrischen Problemes, anscheinend sollte nicht auf die dauerhaftige Hochohmigkeit Kühlpin-Anschlüsse der Emitter vertrauen, wurde das JeverLight überarbeitet. Ca. 76g Aluminium innen und außen abgefräst, Widerstände und Reed's auf Folienleiter, Kollimator statt 6-Grad-Optik.... Dabei wurde dann auch die Einzelgewichte gemessen, in Klammern die der unerleichterten Version:

Überwurfmutter 5g (8,65g), Kollimator 8,4g, Akkupac 63,3g, Schrauben 2,3g, O-Ring 0,55g, Deckel 12,1g (18,25g), Gehäuse 93,1g (159,55g), Kupferblock+LED 57,4g, Stellring 3,45g und Reeds und Widerstände 2,7g. Summe: 248,4g.

Der Kollimator (8$^{\circ} \:$) Öffnungswinkel sammelt das Licht besser ein, als die 6$^{\circ} \:$-Linsen und ist für den hohen Lambert-Dom der 5W-Emitter besser geeignet.

Wer die Arbeit scheut: Zum Winter 2002/2003 tauchen schon die ersten einigermaßen vernünftigen LED-Lampen bei den Outdoor-Ausrüstern auf. Im Winter 2003/2004 sind vermehrt Lampen mit Luxeon-LEDs und vernünftigen Optiken zu bewundern. Teilweise in anscheinend vernünftigen Aufmachungen. Die werde ich hier aber nicht testen.

Olaf Schultz, Hamburg-Harburg
2010-10-02