Eine neuwertige Tesla mit Seoul P7 verirrt sich Ende 2009 auf den Labortisch.
Die Tesla wiegt ca. 101g. Davon entfallen ca. 6,2g auf die Überwurfmutter für die Frontscheibe (inkl. Gummiring), 3,65g auf das Frontglas, 3,1g auf den Reflektor, 10,9g auf den Halter inkl. Gummiring und die restlichen 77,3g auf den nicht so einfach weiter demontierbaren Teil des Scheinwerfers.
Die Frontscheibe ist unvergütet und hat eine Transmission von 91,4% im Licht einer weißen LED.
Der Reflektor hat eine Öffnung von ca. 32mm und eine Tiefe von ca. 18mm.
Er sammelt damit den über ca. 241
hinausgehenden den Lichtstrom
ein. Die Seoul P7 ist mit
angegeben. Laut Bild
3.36 werden etwa 60% des Lichtstromes einer Cree
XR-E3.180 in diesem Winkel direkt nach vorne
abgestrahlt und die restlichen 40% durch den Reflektor erfaßt und dann
noch von der Frontscheibe gedämpft. Der Faktor
für die optischen Verluste beträgt damit
Dabei ist der Reflektionsgrad des Reflektors mit 90% angenommenen.
Nun wird noch aufgrund der erhöhten Temperatur ein weiterer Abschlag zu
berücksichtigen sein. Laut Datenblatt von Seoul ist bei einer
Junction-Temperatur von 100C nur noch mit ca. 85% des
Nennlichtstromes zu rechnen. Da die Temperatur am Kathoden-Beinchen der LED
bei ca. 10km/h Fahrtwind und 18
C
Umgebungstempertur mit ca. 60
C gemessen wird sind 100
C an der Sperrschicht
wohl realistisch.
Damit bleiben vom gesammten Lichtstrom
der LED, von Lupine mit 700lm
beworben,
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über. Das entspricht ziemlich genau den 522lm, die mit der Ulbrichtkugel im vorderen Halbraum gemessen werden. Nur acht Prozent Abweichung bei solch groben Annahmen und optischen Messungen sind schon eine gute Näherung.
Nicht, daß jetzt jemand behauptet, ich würde damit Lupine madig machen
wollen. Mit diesen Rechnungen ist jeder Scheinwerfer(-hersteller)
konfrontiert. Egal, ob Halogen (vgl. S. ) oder LED.
Egal, ob Schmidt, Supernova, bumm oder halt Lupine. Nur ist das Werben mit
Nennlichtströmen der LED halt genauso ,,irreführend`` wie das
verbreitete Werben mit Aufnahmeleistungen von Staubsaugern, Küchenmaschinen
oder Bohrmaschinen.
Die Helligkeit ist in drei Stufen einstellbar (vgl. Tabelle 3.39).
Gekühlt wird im Breich von 5040
ein Lichtstrom von 367lm
gemessen. Mit der UK4 wird ein gesamt abgegebener Lichtstrom von 522lm
gemessen. In einem Abstand von dem Port A3.181, der ungefähr den 50
40
entspricht,
werden 359lm gemessen. Die Werte stimmen untereinander und mit obigen
Abschätzungen (siehe optische Verluste und Temperatureinfluß) hinreichend
gut überein.
Die aufgenommene elektrische Leistung ist zwischen 6,5 und 9V relativ konstant. Die Elektronik ist anscheinend voll auf Akkus ausgerichtet:
Der Temperaturgang der Tesla wird bei Nennleistung, 19C Umgegungstemperatur und 7,8V Eingangsspannung aufgenommen. Die NiCrNi-Perle
ist dabei unter das Kathodenbeinchen der LED geklemmt. Als thermischer
Widerstand zur Sperrschicht-Montagefläche
werden 3K/W angegeben. Das Beinchen hat in erster Näherung den
gleichen thermischen Widerstand. Anstatt der Glasscheibe ist die Front mit
Tesafilm abgeklebt, die NiCrNi-Leitung muß ja nach außen geführt werden.
Ebenso ist der Reflektor nicht montiert. Das sollte allerdings im
Temperaturgang vernachlässigbar sein. Der Kühlluftstrom läuft von unten
nach oben mit ca. 10km/h oberhalb der Tesla.
Die Sperrschichttemperatur (
) wird dabei mit
K/W, der elektrischen Leistung sowie 90% Wandlerverluste
berechnet.
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Im folgenden Bild 3.115 werden zwei
Lichtstromsummenkurven verglichen. Die Tesla als relativ breit
(
) strahlende Lampe und der Edelux als relativ eng
(
) strahlender Scheinwerfer.
Die Skalen sind so skaliert, daß der Anteil der Lichtströme im abgestrahlten Winkel verglichen werden kann. Für einen absoluten Vergleich ist das Bild nicht primär gedacht.
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg