Biomechanisch kann diese Rahmengeometrie Spätschäden hervorrufen. Martin Pabst beklagte mal, daß er vermehrt Kopf- und Halsschmerzen habe. Das ist aber bei den Braunschweiger Radwegen und Straßenoberflächen kein Wunder. Die Halswirbelsäule wird bei der hier angewandten Sitzposition unter starker Krümmung dynamisch belastet. So könnte es zu Verschleißerscheinungen oder auch Bandscheibenvorfällen der Halswirbelsäule kommen. Ich habe jedoch bei über zweijähriger Benutzung eher den Eindruck, daß es nach einer Eingewöhnungsphase angenehmer ist als ein Trekkingrad mit nochnichteinmal extremem Triathlonbügel. Dort wird der Kopf stark nach hinten geneigt. Die Bandscheiben werden hinten, in der Nähe des Rückenmarkkanales, stark belastet. Dies liegt daran, daß die Wirbelsäule neben dem reinen Kopfgewicht auch die aus dem Biegemoment resultierende Auflagerkraft auffangen muß. Das Biegemoment wird durch das Auskragen des Kopfes vom Auflagerpunkt (ca. 1.-2. Brustwirbel) hervorgerufen. Der Hebelarm der vorderen Halsmuskulatur (im Liegeradfall beansprucht) ist bedeutend größer, als der der hinteren Muskulatur (Rennrad) und so sind bei annähernd gleichen Momenten die Auflagerkräfte kleiner. Praktisch muß es aber jeder selber testen und im Extremfall eine moderatere Sitzposition wie beim 16V, Mertens, Aeroprojekt, Flux, M5, Streetmachine o.ä. wählen. Ein großen Vorteil hat diese Rahmengeometrie, wie die fast aller Liege- und Sesselräder: Sie ruft keinen Ulcus (Druckgeschwür) am Hintern hervor. Das kann jedeR probieren, imdem sie/er einmal mit Flite-Kohlefaser oder schmale Rennsättel über 240 km mit Gepäck und schmaler Bereifung am Stück fährt und sich danach wundert, warum sie/er von ihrem/seinem Allerwertesten nichts mehr, oder nur noch ihn, spürt.