Ein Prototyp (PT) besteht aus 43 NSPW, 6 NSPG, alle
in das Sharp-Gehäuse eingegossen. Alle LEDs sind auf einer
Lochstreifenrasterplatine parallel geschaltet und durch einen hinreichenden
Leitungsquerschnitt wird für max. 1,2mV Differenzspannung in den
Zuleitungen gesorgt.3.104 Parallel zu
den Nichias sind zwei orange Sharps (GL0ZS042BS) bei 21mA (je 47
Vorwiderstand) geschaltet. Die LEDs werden durch einen Brückengleichrichter
aus 4 MBR2545 vom Dynamo versorgt.3.105 Die Gleichstromseite wird mit
4
15mF/6,3V-Elkos (Typ SE-M-KT) gepuffert. Die LEDs sind alle
einzeln ausgerichtet, so daß die Punkte hellster Helligkeit sich in einem
Rechteck von ca. 3,2
8,8
befinden. Die Strombegrenzung wird durch
den Dynamo übernommen. Es ist keine Frontscheibe vorgesetzt.
Die Messungen werden bei Gleichspannung vorgenommen. Die Beleuchtungsstärke ist der gemittelte Wert der Schnitte auf der linken und der rechten Seite.
Typ | ![]() |
P | d | ![]() |
Zone 1 | HV | L1/R1 | 2 | 3 | L4/R4 | L5/R5 | |||
[mA] | [W] | [m] | Gleichr. | [lx] | ||||||||||
TA23 | 370 | 2,4 | 10 | - | <2 | >10 | ![]() ![]() |
![]() ![]() |
>1,5 | >1 | - | |||
400 | 5 | 10 | - | <2 | >20 | ![]() ![]() |
![]() ![]() |
>2 | >2 | >2 | ||||
PT![]() |
722 | 2,4 | 1,9 | nein | 4,1 | 9,5 | ![]() |
8,1 | 2,1 | ![]() |
![]() |
|||
PT![]() |
650 | 2,49 | 2,02 | ja | 4,5 | 8,7 | ![]() |
7,39 | 1,86 | 1,06/0,97 | ![]() |
Bis auf die Überschreitung des Grenzwertes von 2lx in der Zone 1 werden
die nach TA 23 geforderten Werte fast erreicht bzw. erfüllt. Ein
Feinrichten der LEDs dürfte, bis auf die Zone 1, die restlichen
Anforderungen erfüllen. Die NSPW und NSPG werden im PTbei ca. 2,4W mit
14mA/LED betrieben. Zieht man die Erkenntnisse von Seite
heran, so ergibt sich:
Mit einer Investition von knapp 200DM alleine an LEDs kein ganz billiges Vergnügen und zwei FL mit aufeinander eingespielten Lampen bringen eine bedeutend bessere Ausleuchtung auf die Straße. Allerdings läßt sich mit diesem Aufbau relativ leicht ein adaptiver Scheinwerfer bauen: Man kann über eine Vorrichtung einfach die Platine durchbiegen und so von einem eng gebündelten auf einen aufgefächerten Strahl wechseln. Adaptive Optiken sind im Kfz-Sektor schon in der Entwicklung (ATZ 12/2000, S. 1042 ff.)
Eine Erweiterung (Platinenfläche auffüllen) führt zum PT mit 50
NSPW500 und 12 NSPG500. Dem sind zwei orange Sharp GL0ZS042B0S bei je
21mA parallel geschaltet. Diese Einheit wird in einem Gehäuse mit einer
Frontplatte aus 4mm dickem PC3.106eingebaut und vermessen.
Ende Januar 2001 wird der PT am ATB als Zweitscheinwerfer im
Probebetrieb getestet. Auf Asphalt ist das Ergebnis ernüchternd. Gegen
einen FL mit einer frischen 6V/3W-Lampe (in Serie zum PT
) kann er auf
Asphalt bei weitem nicht gegenanleuchten. Die Stromaufnahme am SON liegt bei
ca. 0,65A.3.107Ein Vorteil ist die sehr gute Lichterzeugung bei niedrigen
Geschwindigkeiten, bzw. Strömen von ca. 120mA, wo Glühlampen keine
verwertbare Lichtstrom aufweisen. Zudem ist die selektive
Rückstrahlcharakteristik von Schnee bemerkenswert, da (er)scheint der PT
dann heller als ein FL in Serie mit gealterter Lampe bei gleichem Strom
(0,75A@6V bzw. 2,4V@0,5A). Ein Nachteil hat sich schon herausgestellt: Das
Gewicht von ca. 480g (inkl. Befestigung und Kabel) und die starken
Beschleunigungen haben den bewährten stabilen Leuchtenhalter aus 10x0,5mm
25CrMo4 nach weniger als 100km zerbrochen.
Die folgenden Messungen der Lichtverteilung werden bei 0,65A Gleichstrom
vorgenommen. Dabei fallen über PT inkl. Gleichrichter ca. 3,84V bzw.
2,49W ab.3.108 Damit wird bewußt von den Zulassungsbedingungen
abgewichen: Der reale Einsatzfall interessiert, und nicht ein theoretischer
Wert, der aufgrund der Systemcharakteristik selbst bei zugelassenen Systemen
nicht eingehalten werden kann (siehe Lampenalterung).
Zieht man die gegenüber dem PTvorgenommene Veränderungen
(Frontscheibe, anderer Betriebspunkt der LEDs) in Betracht und
vernachlässigt die Verlustleistung des Gleichrichters, so wird auch hier
der höhere Wirkungsgrad der LEDs bei geringerem Strom bestätigt.
Eine, zunächst vereinfachte, Betrachtung ob Gleichrichter+Pufferung oder antiparallel Schaltung: Um einigermaßen flimmerfrei Licht zu haben ist bei den schnell ansprechenden LEDs eine Frequenz von ca. 50Hz (Ausnutzung nur einer Halbwelle) notwendig. Bei antiparalleler Schaltung reichen also 25Hz für eine flimmerfreie Beleuchtung. Selbst bei getriebelosen Nabendynamos wird dies ab ca. 10km/h erfüllt. Inwieweit sich die pulsförmige Belastung bei mehr als doppeltem Spitzenstrom der LEDs nun gegenüber der gleichmäßigeren bei kondensatorgepuffertem Gleichstrombetrieb auf den ,,Wirkungsgrad `` aüßert muß auch noch betrachtet werden. Aber vorerst wäre die Verlustleistung des Gleichrichters von ca. 0,3W einsparbar.
Olaf Schultz, Hamburg-Harburg